Eifel -Blog Persönlich 3

Shownotes

Willkommen zu einer neuen Folge meines Podcasts „Eifel-Wanderblog auf zwei Rädern – persönlich“. In dieser Episode dreht sich alles um ein Thema, das mich selbst jeden Tag begleitet: Teilmobilität.

Ich spreche darüber,

was Teilmobilität für mich bedeutet,

wie ich meinen Alltag mit einem „defekten Akku“ meistere,

warum Hilfsmittel wie Rollator, Rollstuhl oder Elektromobil meine Freiheit sichern,

und wie unterschiedlich Menschen auf sichtbare und unsichtbare Einschränkungen reagieren.

Ich erzähle offen über Momente, in denen mein Körper Grenzen setzt, über unpassende Kommentare, über Scham – und darüber, wie wichtig es ist, trotzdem rauszugehen und das Leben zu genießen.

Diese Folge soll Mut machen. Denn Teilmobilität betrifft viele – auch Menschen, die (noch) nicht im Rollstuhl sitzen, aber trotzdem mit Einschränkungen leben. Ich möchte zeigen: Es ist kein Zeichen von Schwäche, Hilfe anzunehmen, sondern ein Weg, das Leben aktiv zu gestalten.

🎙️ Nächste Folge: In der kommenden Episode spreche ich darüber, wie sich das Reisen mit Teilmobilität anfühlt – und wie ich trotz Barrieren unterwegs bleibe.

Wenn dir diese Folge gefällt, freue ich mich, wenn du sie teilst, kommentierst oder eine Bewertung hinterlässt 💛

👉 Mehr über mich findest du auf: 🌐 www.eifel-blog.com

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Transkript anzeigen

🎧"Schön, dass du mich gefunden hast! Sei herzlich willkommen hier in meinem Eifel-Wanderblog auf zwei Rädern. Mein Name ist Nadine, und ich lebe mitten im Nationalpark Eifel. Seit 2014 bin ich durch das Loeys-Dietz-Syndrom und einer Muskelerkrankung auf Hilfsmittel angewiesen. Doch das hält mich nicht davon ab, meine größten Leidenschaften – das Reisen und Wandern – auszuleben. Auf meinen Touren erlebe ich immer wieder spannende Abenteuer, die ich hier in meinem Solo-Podcast mit dir teile. Lass dich überraschen und wenn Du magst komm mit auf meinen Reisen!"

Podcastfolge: „Teilmobilität – unterwegs mit kleinen Schritten“

1. Einstieg – Persönliche Begrüßung (1–2 Minuten)

„Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge meines Podcasts. Heute möchte ich über ein Thema sprechen, das mich persönlich jeden Moment begleitet: die Teilmobilität.“

„Vielleicht habt ihr den Begriff schon einmal gehört, vielleicht ist er euch aber auch ganz neu. Ich erzähle euch, was er für mich bedeutet – und wie er meinen Alltag und meine Reisen prägt.“

2. Was bedeutet Teilmobilität? (3–4 Minuten)

„Teilmobilität heißt für mich: Ich kann noch selbstständig gehen, aber eben nicht mehr so wie früher – nur eingeschränkt und mit Pausen oder Hilfsmitteln.“ Ich erkläre es immer so „Stellt Euch einen defekten Akku vor“. Er ist frisch geladen, sprich ich habe gerade ein paar Stunden Pause gemacht. Ich beginne mit den alltäglichen Dingen, wie z.b von dem einen in den anderen Raum wechseln, räume die Spülmaschine ein und schon fangen die Balken meines Akkus zu purzeln. Wechsel ich die Etage, gehe in den Keller, um die Wäsche wegzubringen und möchte die Treppen wieder hoch gehen, stürzt der Akku ab…….Ende.

Also muss mein defekter Akku wieder neu geladen werden. Und so geht es den ganzen Tag.

Treffe ich also auf Treppen oder aber eine leichte Steigung, ist sofort Ende bei mir.

„Manchmal brauche ich Hilfsmittel wie mein Elektromobil oder meinen Rollstuhl, manchmal geht es auch ohne.“ Es kommt immer auf die Bedingungen an und was ich vor habe.

Z.b ist die Mitnahme eines Rollators außerhalb des Hauses sehr wichtig. Mittlerweile habe ich ihn immer griffbereit im Auto liegen, das falls ich wo hin muss nicht auf unvorhersehbare Situationen stoße.

Die Situation kann folgend aussehend. Ich gehe ganz kurz in ein Geschäft und muss an der Kasse anstehen. Dann habe ich ein Riesenproblem, da ich nur 1-2 Minuten stillstehen kann. Die Schmerzen in den Beinen, ziehen in der Zeit immer höher. Also wackele ich hin und her und hoffe schnell aus dieser Situation befreit zu werden. Noch schlimmer ist es , wenn ich beim Einkauf oder Unterwegs Bekannte treffe und stehen bleibe um mit Ihnen zu sprechen. Auf der einen Seite freue ich mich, sie zu treffen aber auf der anderen Seite läuft in mir meine Sanduhr ab und mein Plan was ich erledigen woltte ist dahin. Denn ich muss anschließend schnell wieder nachhause um mich zu legen.

So ist das, ständig ist in mir diese riesige Uhr, die tickt und meinen Tagesablauf an Kraft bestimmt. Deswegen beuge ich durch die Mitnahme meines Rollators so eine Situation vor. Denn ich weiß, es würde keiner der Menschen verstehen, denn schließlich sehe ich ja gesund aus. Und Kontakte im realen Leben, sind wichtig.

Schlimm finde ich, die Sprüche mancher Mitmenschen. Ich weiß zwar, sie meinen es gut mit dem, was sie sagen, doch jedes Mal trifft es mich.

Beispiel: Ich muss schnell etwas in der Stadt erledigen, lasse den Rollator im Auto da mein Plan war….rein in die Apotheke und wieder raus. Und schon werde ich entdeckt und mein Gegenüber strahlt, da ich heute ohne Hilfsmittel unterwegs bin. Von „ Oh wie schön, Du bist wieder gesund“, „ Ich traue meinen Augen nicht“, „ Oh , ich dachte schon“, bis hin zu „ Sei froh, das DU dein Ding nicht mehr brauchst“.

Meine Antwort auf diese gut gemeinten Feststellungen, bringt dann meist bei meinem Gegenüber einen komischen Gesichtsausdruck hervor. Oder sie verstehen es sehr gut und sind ebenfalls plötzlich eingeschränkt. In solchen Situation bin ich mich ständig am Rechtfertigen und frage mich dann, was muss ich noch tun. Ich gehe schließlich schon ganz offen mit dem Thema um.

Daraus habe ich gelernt, das der Mensch, die Dinge sehen muss, um zu verstehen. Sieht man mich im Rollstuhl oder Elektromobil weiß mein Gegenüber „Oh sie ist eingeschränkt, meinet wegen auch behindert. Verlasse ich allerdings mein Hilfsmittel, schaut der andere ziemlich doof drein, denn, besonders wenn ich vom Rollstuhl aufstehe……wie kann das sein. So entstand in mir die Idee, dem ganzen ein Wort und Gesicht zu geben, nämlich „ Teilmobilität“. Es gibt soviele Menschen da draußen denen es so geht wie mir. Sie hängen mit ihrem Körper irgendwo dazwischen, sie können zu teil noch selbstständig sein und anderseits nicht. Nicht jeder Mensch wurde glücklicherweise gleich in den Rollstuhl hinein geboren. Es gibt auch den Weg dorthin, ein Gesundheitlicher Prozess der immer weiter voran schreitet, ein Unfall und wieviele haben seit Corona mit dem Chronischen Erschöpfungssyndrom zu tun. Wir alle fühlen gleich. Leider gibt es auch diejenigen, die aus Scham auf all die vielen Hilfsmitteln die es mittlerweile gibt verzichten und sich zuhause verkriechen. Das finde ich besonders schlimm und da bin ehrlich gesagt sehr froh über mich, diesen Weg nicht eingeschlagen zu haben und den inneren Schweinehund der Scham besiegt zu haben.

Neue Folge: In meiner nächsten Podcast Folge werde ich weiter über dieses Thema der Teilmobilität und dem Reisen damit erzählen.

Ich würde mich sehr freuen wenn Du beim nächsten mal wieder dabei bist und wünsche Dir bis dahin alles Gute.

Tschüüüüüs

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